lebenshilfe-net.ch - 23.10.2024, 02:26
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„Ich habe Frust im Job!“„Ich habe eine Kollegin, mit der ich nun schon seit mehreren Jahren in einem Büro zusammenarbeite. Bisher lief es eigentlich auch ganz gut zwischen uns, aber in den letzten Monaten fühle ich mich mehr und mehr von ihr ausgenutzt. Überall erzählt sie, was für ein tolles Team wir beide sind. Doch den Grossteil der Arbeit erledige in der letzten Zeit eigentlich ich. Wenn andere Kollegen um unsere Hilfe bitten, kann meine Kollegin immer wunderbar Nein sagen. So landet die ganze Arbeit bei mir, doch selbst wenn ich total rotiere, veranlasst sie das in keinster Weise dazu, mich zu unterstützen. Ich frage mich, ob sie überhaupt merkt, wie es mir geht. Eigentlich mag ich sie wirklich sehr, aber in letzter Zeit reagiere ich immer gereizter auf sie.“
Wenn man einige Jahre zusammen das gleiche Büro teilt, hat man eine Menge gemeinsam erlebt und sich in den unterschiedlichsten Situationen kennen gelernt. Verwendet man anfangs noch viel Zeit darauf, einen gemeinsamen Arbeitsrhythmus zu finden und sich gut abzusprechen, wird man im Laufe der Zeit immer „nachlässiger“, was diese Art der Kommunikation und Absprachen angeht. „Der andere muss doch merken, wenn mir was nicht passt, er kennt mich doch schon so lange…“ Je länger man sich kennt und je intensiver man miteinander lebt und arbeitet, umso mehr setzt man voraus und umso weniger (be-)spricht man miteinander. Ganz ähnlich wie in einer Familie oder langjährigen Freundschaft glaubt man, allein durch die Länge der Beziehung einen bestimmten Status erreicht und ein gewisses Mass an Sicherheit gewonnen zu haben. Mancher meint, nicht mehr über alles reden zu müssen, weil man sich inzwischen scheinbar doch so gut kennt und zu wissen glaubt, wie der andere bestimmte Dinge meint. Dabei bleiben jedoch oft viele Gefühle auf der Strecke, weil sie nicht mehr mitgeteilt werden. Man will nicht „jede Kleinigkeit“ zum Thema machen, übersieht dabei jedoch häufig, dass es sich für einen selbst nicht wirklich um Kleinigkeiten handelt, die man einfach so wegstecken kann. 1. Machen Sie Ihrem Ärger Luft
Suchen Sie stattdessen aktiv das Gespräch. Schaffen Sie dazu eine Atmosphäre, die Offenheit und Ehrlichkeit zulässt. Eine Konfrontation im Büro, bei der vielleicht auch noch andere Kollegen mithören könnten, ist nicht der geeignete Ort für ein klärendes Gespräch. Vielleicht gehen Sie einmal entspannt gemeinsam irgendwo zum Mittagessen. In nettem Ambiente und angenehmer Atmosphäre lässt sich leichter miteinander reden als am Arbeitsplatz und man hat auch die Zeit, ein ausführlicheres Gespräch zu führen. Ausserdem kann es auch für Ihre Arbeitsbeziehung nur förderlich sein, einmal etwas ausserhalb der gemeinsamen Arbeitzeiten und fern vom täglichen Stress zusammen zu unternehmen. 2. Setzen Sie klare Grenzen Warten Sie auch hier nicht, bis sich Ihr Schreibtisch unter seiner Last durchbiegt und Ihnen der Kragen platzt, sondern signalisieren Sie früh genug – aber entsprechend klar und bestimmt! – wo Ihre Belastbarkeit an einem Limit angekommen ist. So lernen Ihre Kollegen realistisch einzuschätzen, wo Sie bei Ihnen dran sind und können entsprechend darauf reagieren. Oftmals ist es nämlich in der Tat gar kein böser Wille, wenn die anderen es nicht mitbekommen, dass ein Kollege gerade überlastet ist, weil der stets den Eindruck erweckt, alles „mit Links“ zu schaffen und niemals „Stopp!“ ruft. Übrigens: Wenn Sie daran glauben, dass Jesus Christus lebt, können Sie sich im grössten Stress auf seine Aussage verlassen: «Kommt alle her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Frieden geben. (…) Bei mir findet ihr, was euerm Leben Sinn und Ruhe gibt. Ich meine es gut mit euch und bürde euch keine unerträgliche Last auf.» (Die Bibel, Matthäus, Kapitel 11, Vers 28-30) Autorin: Inge Frantzen |
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